Die Africa-Twin-Fans hatten schon seit Jahren auf
einen Nachfolger gewartet, der weniger Gewicht, mehr Leistung und ein stabileres Fahrwerk haben sollte.
Der Tuner Christian Mende nahm sich der Enduro an und setzte diese Vorstellungen in die Tat um.
Eine größere Bohrung stockt den Hubraum auf 789 cm3 auf. Bearbeitete Zylinderköpfe, Kolben,
welche die Verdichtung anheben, andere Nockenwellen und eine geänderte Airbox mit neuer
Vergaserabstimmung ergänzen das Mende'sche Leistungspaket. Für den guten Ton sorgt zudem
eine BOS-2-in-1-Auspuffanlage. Andere Gabelfedern, ein Wilbers-Federbein und breitere
Excel-felgen mit Pirelli Supercorsa und dem breiten SBK-Alulenker verleihen der
Mende Africa Twin schon rein optisch einen sportlicheren Charakter.
Den stellt sie auch im Einsatz unter Beweis. Bereits der Prüfstand attestiert ihr im oberen
Drehzahlbereich ein Leistungs-plus von mehr als 10 PS. In den Drehzahlregionen, in denen die
Serien Honda nur mühsam höher dreht, strebt der Drehzahlmesser der Mende-Honda fröhlich dem
roten Bereich zu. Die Leistungsentfaltung wirkt deutlich dynamischer als beim 20 Kilogramm
schwereren Serienbike. Selbst im fünften Gang schiebt der Motor kräftig an und die Mende-Honda
laut Tacho bei knapp 190 km/h in den Begrenzer. Auch das Fahrwerk zeigt sich wie verwandelt.
Straff gedämpft, ohne gnadenlose Härte, hat es den wankenden Charakter der Serie verloren und
bleibt auch bei Bodenwellen im oberen Geschwindigkeitsbereich stur auf Kurs. Zudem haben die
Handlichkeit und die Lenkpräzision dank des breiten Lenkers und der sportlichen Bereifung deutlich zugelegt.
Die längeren Federelemente erlauben stramme Schräglagen und lassen selbst auf der Rennstrecke eine
erstaunlich flotte Gangart zu. Dermaßen gerüstet, fährt die Mende-Honda ihrem Serienpendant
nach allen Regeln der Kunst um die Ohren.
Mit dem Umbau hat Christian Mende mitten ins Herz der AfricaTwin-Gemeinde getroffen und die
Wünsche erfüllt, welche die Fans eigentlich an Honda gestellt hatten. Ungleich dynamischer,
sowohl in puncto Antrieb als auch beim Fahrwerk, ist die Africa Twin nicht wieder zu erkennen.
Aus der braven Alltagsenduro ist ein flotter Flitzer im Supermoto-Stil geworden, der zu
sportlicher Gangart animiert. Der Fahrspaß ist erheblich gestiegen. Auch wenn der Umbau
seinen Preis hat, steht der Eindruck:
Mende gut, alles gut.
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