In die Preiskalkulation fließt also ebenso der Preis eines gängigen
Zweite-Hand-Bikes ein, wie auch der Erlös für verkaufte Serienteile,
die Mende durch eigene Parts ersetzt, etwa Verkleidung oder
Beleuchtungsanlage. Dabei heraus kommt ein StVZO-gemäßer Renner,
der durchaus auch auf der Rennstrecke eine gute Figur abgibt für
vergleichsweise schmale 14800 Euro. Steuert der Kunde sein eigenes
Motorrad bei und kümmert sich selbst um den Verkauf der Serienteile,
stehen etwa 9600 Euro für den schlüsselfertigen Umbau an.
Mendes traditionelle Stärke ist das Motortuning. An der SP-1
beschränkt er sich dabei auf die Verwendung von Serienteilen,
bearbeitet diese allerdings aufwendig um: Füllungsfördernde Teile
wie die Köpfe mit Brennräumen und Kanälen, die Nockenwellen und
ihre Steuerzeiten, dann die Ventile, die Kolben und Pleuel,
schließlich auch Rotierendes der Kraftübertragung, etwa den
Kupplungskorb oder das Getriebe in punkto Gewicht und Hinterschliff
der Schaltklauen. Kein geringer Aufwand, der mit guten 4000 Euro
zu Buche schlägt. Einen Beitrag zu den tatsächlich recht kernig,
aber dank zweier BOS-ABE-Dämpfer legal bollernden 141 PS
(flankiert von 105 Newtonmetern Drehmoment) leisten auch die
Krümmeranlage sowie ein Power Commander vom Typ Illr, der
am stets sanften Einsatz der Pferde aus jeder Last mitarbeitet.
Fahrwerksseitig greift Mende zu Bewährtem, sprich: einem
Wilbers-Gabelumbau nach eigenen Vorgaben sowie einem
entsprechenden Federbein. Ein Hyperpro-Lenkungsdämpfer hält
zudem Lenkerschlagen im Zaum. Die Serienräder tragen griffige
Pirelli Supercorsa eine gute Wahl auch für den kombinierten
Betrieb auf Straße und Rennstrecke. Original bleibt bis auf
Stahlflexleitungen ebenfalls die Bremsanlage - sie funktioniert
ja auch bereits in der Serienversion ganz hervorragend.
So gerüstet zieht die immerhin 214 Kilogramm schwere Mende-SP-1
einen wahrhaft sauberen Strich durchs Hockenheimer Motodrom,
zielgenau und mit wesentlich satteren Reserven als die Serie,
ohne dass der Komfort zu kurz käme.
Fazit
Christian Mende räumt also auf mit den Makeln der nicht
unumstrittenen SP-1 und baut ein erschwingliches Motorrad,
das wirklich gut funktioniert.
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